Woher der Wind bei den griechischen Black-Metallern ENSHADOWED weht, wird recht schnell klar: aus dem Norden, genauer Schweden. Wenn auch die Band die letzten 9 Jahre mit einer Reihe von Split-Veröffentlichungen nur wenig Aufmerksamkeit erregte, hat es jetzt mal wieder für ein ganzes Album gereicht, das zwar Black Metal nicht neu definiert, sich aber gut im vorderen Mittelfeld behaupten kann.

Einige Dinge fallen sofort ins Ohr. „Magic Chaos Psychedelia“ klingt weder nach Magie noch nach Chaos oder Psych, sondern eiskalt ohne dünn zu wirken, gelegentlich schrammt man beinahe an Death-Metal-Krachern vorbei, in the name of namedropping: DARK FUNERAL und IMPIETY kommen spontan in den Sinn, sind aber nur eine grobe Richtschnur. Was das Album jetzt aber nicht in der Masse untergehen lässt, sind nicht der solide gekrächzte Gesang oder das gelegentlich heftig blastende Schlagwerk, sondern es sind die recht speziellen und häufig etwas schrägen Gitarrenmelodien, die aufhorchen lassen. Meist bewegt man sich im höheren Geschwindigkeitsbereich, lediglich der Rausschmeißer und Titeltrack, der mit überraschend nahöstlichen Einsprengseln aufwartet, ist ein fieser Schleifer.

FAZIT: Gute und stark nach Schweden klingende Black-Metal-Scheibe, die immer dann spannend wird, wenn ENSHADOWED nicht abkupfern, sondern ihre eigenen schrägen Pfade gehen.